Warum wird jemand Fotograf ?
Seit Menschengedenken war der Mensch Jäger und Sammler. Nun, was einst dem Überleben diente, das ist Liebhabern schöner Dinge in Form ihrer sogenannten Sammlerleidenschaft geblieben. Und während vielleicht ein Jazzfan alte Platten sammelt, ein Kind möglicherweise bunte Kronkorken, so sieht ein Fotograf überall um sich herum schöne Dinge, nimmt schöne Momente wahr und versucht diese manchmal recht flüchtige Schönheit für sich zu erhalten oder mit anderen zu teilen, indem er das Ganze fotografisch festhält.
Während heutzutage jeder mit seinem Smartphone eine Kamera stets griffbereit hat und damit alles noch so Belanglose fotografisch festhalten kann, so hatte eine Fotografie in früheren, analogen Zeiten noch einen ganz anderen Stellenwert. Ein Film sollte für den ganzen Urlaub ausreichen. Das waren dann 36 Aufnahmen und man musste sich genau überlegen, was man, vor allem aber auch wie man fotografieren möchte. Eine Bildkontrolle (Display), so etwas gab es damals nicht, insofern galt es Fehlversuche zu vermeiden. In diesen analogen Zeiten habe ich mit dem Fotografieren begonnen. Ende der 70er, ich war 8 Jahre alt, bekam ich meine erste kleine Kodak-Kamera. Damals nannte man eine solche, eher minderwertige Kamera auch Ritsch-Ratsch-Kamera (das Geräusch beim Weitertransport des Films). Erste Motive waren Faschingsumzüge, Zoobesuche, eindrucksvolle Bauwerke.
So richtig los ging es bei mir dann mit der Fotografiererei Anfang der 80er, als ich meine erste Spiegelreflexkamera geschenkt bekam, eine Revueflex TL 25. Ein weiterer Meilenstein war ein Schulausflug nach Südtirol. Damals war ich 14 Jahre alt und habe meine Liebe zu den Bergen im Allgemeinen und zur Landschaftsfotografie im Speziellen entdeckt. Wenig später begann ich dann auch mit dem Bergsteigen und Klettern, wodurch dann noch die alpine Action-Fotografie hinzukam. In den 90er-Jahren kamen mir dann exotischere Reiseziel vor die Linse. Ich bereiste Afrika, Amerika, später auch Asien, Hochgebirge, Wüsten, die Tundra, ja und die Kamera, die war dabei stets mein wichtigster Begleiter.